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Geschwindigkeit von Google DNS

Gerade bin ich wieder baff. Google DNS macht mich heute sprachlos.

Vor etwa einem Monat schrieb ich hier über die Aktion von Ingate, bei der es einen VServer zu gewinnen gab. Nach einiger Wartezeit kamen die Zugangsdaten an und derzeit richte ich den Rechner ein. Zur Einrichtung gehört mittlerweile für mich ein Test der Geschwindigkeit des (voreingestellten) DNS. Mittels einem Python-Programm namens namebench lässt sich das hervorragend machen. Im Blog findet sich dazu ein Beitrag. Nun spuckte namebench soeben das Ergebnis aus. Der Nameserver von Google ist fast viermal so schnell wie der beim Provider. Das ist so ziemlich die krasseste Abweichung, die ich bisher fand. Trotzdem bestätigt das, was ich bisher ermittelte. In allen meinen Versuchen seit Juni war immer der Nameserver von Google der schnellste. Außerdem zensiert der nicht. Insofern könnte man ihn jedem Nutzer empfehlen. Letztlich bleibt der hinlänglich diskutierte Datenschutzaspekt. Wer den nutzt, überlässt einmal mehr Daten einer Firma. Das will wohlüberlegt sein.

Untenstehend mal die Auswertung von namebench zum VServer von Ingate:

IP Descr. Hostname Avg (ms) Diff Min Max TO NX Notes
8.8.4.4 Google Public DNS-2 google-public-dns-b.google.com74.125.42.87 74.125.42.82 74.125.42.81 57.88 259.0% 9.6 737.2 0 4  
156.154.71.1Neustar Ultra Recursive UltraDNS-2 rdns2.ultradns.netudns2tcam.ultradns.net udns3tcam.ultradns.net 86.60 139.9% 16.4 874.3 0 3
4.2.2.4If you have a legitimate reason for requesting this info, please contact hostmaster@Level3.net Level 3/GTEI-4 vnsc-pri-dsl.genuity.netdns2.frf1 87.69 136.9% 7.1 1310.7 0 5  
78.47.115.1989.4.3b2 Cesidio 6 DE ns6.cesidio.netns6.cesidio.net 113.52 83.0% 4.0 1006.2 0 50
  • Replica of Cesidio B DE [78.47.115.197]
212.123.96.110 SYS-212.123.96.110 dns01.ip-exchange.de 150.74 37.8% 3.2 1625.3 0 4
  • A backup DNS server for this system.
208.67.220.220 OpenDNS resolver2.opendns.com12.ams 166.42 24.8% 14.6 3500.0 1 1  
194.8.57.129.6-ESV-R1 Nurnberger IX DE ns.N-IX.netrNS2 167.84 23.8% 4.0 1589.1 0 4  
212.114.153.1 Secondary-DNS DE ns.secondary-dns.de 181.08 14.7% 1.2 1643.7 0 4  
80.190.211.10 SYS-80.190.211.10 dns03.ip-exchange.de 207.77   0.6 1611.9 0 4
  • The current preferred DNS server.
216.146.35.35unbound 1.3.4 DynGuide resolver1.dyndnsinternetguide.comig-02-fra.dyndns.com 228.13 -8.9% 23.5 3500.0 2 3
83.142.86.1 CS-Arena DE ns1.core-backbone.com 242.89 -14.5% 3.5 3500.0 2 5
  • dns.query.BadResponse (2 requests)

Rückblick auf ein Jahr Remailer-Betrieb

Na gut, eigentlich ist es schon mehr als ein Jahr, dass ich den Mixmaster-Remailer in Betrieb habe. Aber die paar Tage machen den Kohl nicht fett.

Nachdem ich desöfteren mit Mixmaster, Mixminion und Co. herumgespielt hatte und das im Buch Anonym im Netz lang und breit beschrieb, wollte ich einen langlebigeren Mixmaster-Server als Remailer anbieten. Meiner Meinung nach sollte ein vServer hierfür reichen und durch die Suche bei Webhostlist stiess ich auf ein Angebot der Firma Xantron. Diese bot einen vServer mit 1 GB RAM, 1 GB Festplatte und unbegrenztem Traffic an. Für den Anfang sollte das ein hinreichendes Angebot sein.

Anfangs liess ich testweise einen Tor-Server dort laufen. Denn der Eintrag der FAQ z u Tor auf virtuellen Servern sagte damals, es würde nicht funktionieren. Bei meinem Test klappte es jedoch ohne Probleme. Ich konnte Tor auf dem Server über mehrere Wochen ohne Einschränkungen laufen lassen. Irgendwann aktualisierte ich dann auf eine neue Version und der Tor-Prozess startete kurz, um gleich wieder abzusterben. Es gab keine Core-Datei. Das Log blieb ohne Anzeichen auf irgendwelche Probleme. Der gesamte Fall schien sehr mysteriös. Die Seite mit (un)geeigneten ISPs für Tor brachte mich dann auf eine Idee. Ich legte ein kleines Shell-Skript an, welches den Namen Tor trug und führte das aus. Kurze Zeit später brach es ab. Eine weitere Analyse ergab dann, dass der Provider wahrscheinlich einen Cronjob laufen hatte, der nach Prozesses mit dem Namen “tor” suchte und diese beendete. Sobald ich die ausführbare Datei von tor in nichttor oder ähnliches änderte, klappte wieder alles. Nach diesem Zwischenspiel richtete ich dann den Remailer ein.

Die Einrichtung ist in meinem Buch beschrieben und recht einfach zu machen. Entweder beantwortet man Fragen über ein Menu oder editiert eine Datei mit den Einstellungen.Danach sollte getestet werden, ob der Remailer wirklich so funktioniert, wie er sollte. Falls das der Fall ist, können die anderen Operatoren über den neuen Remailer informiert werden. Nun treffen nach und nach Nachrichten ein und der neue Remailer wird in das Netz der bestehenden integriert.

Mein Remailer nennt sich devurandom und hat momentan die beste Uptime im Netz. :-) Er bewegt etwa 5.000 E-Mails am Tag durch das Netz. Ein Großteil davon sind Nachrichten, die an andere Remailer weitergegeben werden. Nur ein etwa ein Fünftel der eingehenden Nachrichten verlässt das Remailer-Netzwerk und geht an den endgültigen Empfänger. Daneben gibt es eine Handvoll Postings in das Usenet.

monatliche Load des Serervs

Die Last, die das System erzeugt, ist zu vernachlässigen. Die Grafik zeigt einen Überblick über die Systemlast des letzten Monats. Es gab mal eine Spitze von 0,5. Aber in der Regel liegt die Last bei unter 0,1. Auch die sonstigen Parameter des Systems weisen nicht auf irgendeine Überlastung hin. Vielmehr langweilt sich der vServer die meiste Zeit des Tages. Die einzige Sache, die mich hin und wieder stört, sind viele zurückgestellte (deferred) E-Mails. Momentan liegen über dreihundert E-Mails rum, da ein Remailer an einem DSL betrieben wird und der Rechner ist wahrscheinlich gerade aus.Die Grafik der zurückgestellten E-Mails sieht daher wie ein Börsenkurs aus. ;-)

Eine Frage, die wahrscheinlich viele der Leser interessiert, ist der Missbrauch. Wie oft wird der Dienst missbraucht? Wieviele Hausdurchsuchungen hatte ich schon? Letzte Frage lässt sich einfach beantworten: 0. Wie oft Missbrauch geschieht, kann ich leider nicht sagen. Denn als Betreiber sieht man nur die Spitze des Eisberges. Nur wenn ich jede E-Mail lesen und auswerten würde, hätte ich genaue Zahlen. Daher will ich mich auf Beschwerden von dritter Seite konzentrieren.

Im letzten Jahr gab es insgesamt drei Fälle, in denen sich eine dritte Seite an mich gewendet hat. Anfang 2008 rief mich ein Rechtsanwalt an. Das Telefonat war etwas wirr. Aber soweit ich es verstanden habe, hat sein Klient eine E-Mail von meinen Remailer erhalten. In der E-Mail waren Links zu Bildern, die angeblich urheberrechtlich geschützt sind. Er wollte natürlich den Urheber der E-Mail wissen. Ich habe ihm dann in einer längeren E-Mail das Wesen des Dienstes erklärt und ihm auch gesagt, dass ich den Urheber nicht kenne. Seitdem habe ich nichts mehr gehört.

Der zweite Kontakt war ebenfalls wieder über einen Rechtsanwalt. Er schrieb mir einen formellen Brief. Ein Nutzer hat seinen Klienten beleidigt und auch er wollte den Urheber wissen. Ich ging wieder wie oben vor und auch hier gab es nie eine Antwort oder Rückmeldung.

Der bisher letzte Kontakt war auch der spannendste. Den Vorfall hatte ich schon im Beitrag Ihre Kriminalpolizei bittet um Mithilfe beschrieben. Damals hatte jemand eine Drohmail über den Remailer verschickt und die Polizei wollte den Urheber wissen. Nach einer Erklärung über die Funktionsweise des Remailers und der Bemerkung, dass ich nicht logge, war am anderen Ende ein Grummeln zu hören. Jedoch kam der Beamte noch auf die Idee, dass ich ihm doch einen Abzug des RAM machen könne. Nachdem ich auch das verneint hatte, kam am anderen Ende die Bemerkung, dass ja jetzt eh Feierabend sei und man daher die Akte schließen werde. Ich habe auch von diesem Vorfall nichts wieder gehört.

Der Vertrag über den Server wurde kürzlich wieder verlängert und ich werde auch in diesem Jahr den Mixmaster weiter laufen lassen. Sobald ich Zeit habe, kommt noch ein Mixminion-Server hinzu.

Wir haben gar nichts gemacht

Kürzlich funktionierte ein vServer nicht mehr und schrieb eine E-Mail an den Support. Kurze Zeit später erhielt ich die Antwort:

...die Hardware wurde gestern komplett ausgetauscht...

Also probierte ich wieder den vServer zu erreichen. Ohne Erfolg. Support schreibt mir: ihr VServer wurde neu gestartet und sollte wieder erreichbar sein.. Nachdem der vServer immer noch nicht erreichbar ist, schreibe ich erneut, mit Nachdruck, einen Support-Request. Antwort:

wir haben an Ihrem VServer keine Änderungen vorgenommen, sollte das System nicht lauffähig sein, so empfehle ich Ihnen eine Neuinstallation.

Ein kompletter Hardware-Tausch ist also keine Änderung. Ich muss mich dringend mal um einen neuen Anbieter kümmern. *grml*

Wo ist mein Server?

Ich habe mir vor einiger Zeit zu Testzwecken einen VServer gemietet. Anhand des Preises von weniger als drei Euro pro Monat war mir klar, dass ich dort keine HA-Daten oder ähnliches hinlegen sollte. Diese Woche wollte ich mich per SSH einloggen. Aber die Verbindung lief in einen Timeout. Der SSH-Befehl ist bei mir ein Alias. Daher konnte ich mich nicht vertippt haben. Der nächste Versuch, mich in das Admin-Interface einzuloggen, lief auch in einen Timeout. Hier war aber noch Tor als mögliche Fehlerquelle dazwischen. Aber auch ohne Tor kam der Timeout. Eine Eingebung sagte mir, dass ich doch mal dig anwerfen sollte. In der Tat sah ich hier eine andere IP-Adresse (78.X) als vorher (84.X). Diese unterschied sich auch von der im Kundelogin angezeigten (91.X).

Also schrieb ich den Provider und bat ihn, mir die neuen Zugangsdaten zuzusenden. Diesen kamen auch prompt mit der Bemerkung:

Die IP Umstellung wurde mehrfach per Email angekündigt.

Ich frage mich nur, an welche E-Mail-Adresse diese Ankündigungen gesandt wurden.

cronjob