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Sparen für das Haus

Ich hatte meine Gedanken zur Hausfinanzierung schon niedergeschrieben. Fraglich bleibt nur noch, wie man das Geld ansparen kann. Die Möglichkeiten sind hier schier endlos. Ich bin ein Freund von Aktien(fonds). Daher habe ich mal ein wenig mehr Zahlenspielerei betrieben.

Im allgemeinen sollte man bei dieser Anlageform bedenken, dass Aktien(fonds) ein recht erhebliches Risiko mitbringen. Wer Gelder in solchen Investments anlegt, sollte das nur tun, wenn er das Risiko kennt und einschätzen kann.

Bei der Berechnung interessierte mich insbesondere, wie sich ein Sparplan in den Extremjahren 1996—2003 entwickelte. Dazu nahm ich an:

  1. Ein Sparer beginnt mit seinem Sparplan im Jahr 1995 und ist genau zum Höchstpunkt 2000 fertig. Ab dieser Zeit beginnen die Entnahmen.
  2. Ein Sparer beginnt genau auf dem Hoch 2000 mit dem Sparen und die Auszahlphase beginnt 2005.
  3. Variation in den Jahren vor 2000

Bei allen Rechenbeispielen gehe ich davon aus, dass monatlich 500 € gespart werden (orientiert am Kredit des anderen Blogeintrags). Dieser Betrag wird in den DAX investiert und mit 5% Ausgabeaufschlag belegt. Weitere Gebühren fallen im Rechenbeispiel nicht an. In der Realität wird die Bank jedoch noch Depotgebühren erheben. Andererseits bieten viele Banken ermäßigte Ausgabeaufschläge an, so dass sich beide Effekte mind. aufheben sollten. Den DAX habe ich deswegen als Sparziel gewählt, weil hier verlässliche historische Daten vorliegen. Ein guter Fonds sollte auch mind. so gut sein, wie der entsprechende Index. Wobei dieses Ziel von dem Großteil der Fonds verfehlt wird. Eine gute Vorauswahl ist deshalb von nöten.

Im ersten Beispiel beginnt die Sparphase 1995 und endet im März 2000. Natürlich wird so die komplette Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt mitgenommen. Nach fünf Jahren stehen neben dem eingezahlten Betrag von 30.000 € nochmal 33.700 Euro an Kursgewinnen zur Verfügung. Somit beginnt die Auszahlphase bei insgesamt 63.700 €. Im Zuge des Verfalls des Aktienmarkts und auch durch die Auszahlungen von jährlich 1.800 € schmilzt dieses Kapital bis auf 17.500 € zusammen. Also nach fast genau zwei Jahren ist vom ursprünglichen Kapital nur noch ein Viertel übrig. Die anschliessende Erholung führt dazu, dass das Kapital wieder über 30.000 € gestiegen ist. Wie es weitergeht, steht in den Sternen ...

Das zweite Beispiel beginnt mit dem Sparen auf dem Hochpunkt der Börsen im Jahr 2000. Nachdem fünf Jahre ins Land gegangen sind, stehen 29.200 € auf dem Konto. Der Sparer hat weniger zur Verfügung als er eingezahlt hat. Im Jahr 2005 begann die Kreditaufnahme. Im Rahmen der Tilgung werden wieder jedes Jahr 1.800 € aus dem Fondsvolumen entnommen. Trotz dieser Entnahmen stehen zum Ende Januar 2006 36.000 € zur Verfügung.

Zuletzt habe ich den Zeitrahmen ein wenig hin- und hergeschoben. Nach meinen Berechnungen traf es einen Sparer am unglücklichsten, wenn er in den Jahren 1997/8 mit dem Sparplan begann. Auch hier war er am Ende der Sparzeit im Verlust. Die Kreditaufnahme erfolgte dann mitten in der Abschwungphase. Da keine Zinsen bzw. Kursgewinne zustande kamen, wurde also Substanz entnommen. Im schlimmsten Fall schmolz das Kapital bis auf knapp über 10.000 &uro; ab und auch trotz der eingesetzten Erholung an den Börsen hat es der Anleger nicht geschafft, wieder auf den ursprünglich eingezahlten Betrag zu kommen.

Ich denke, an den drei Beispielen kann man doch sehr schön erkennen, wie eine Anlage in Aktien(fonds) einen Anleger ins Schwitzen bringen kann. Wenn ich allerdings auf den Kursverlauf meines Lieblingsfonds schaue, wäre eine derartig krasse Kursentwicklung nicht passiert. Das Management hat es hier geschafft, nicht den kompletten Abschwung am Aktienmarkt mitzunehmen. Dafür haben sie in den Tiefs wieder gut investiert und erzielten so zweistellige Steigerungsraten.

Es gibt hier eben sehr viele Faktoren, die für oder gegen eine solche Anlage- bzw. Finanzierungsstrategie sprechen. Wer sich mit dem Gedanken trägt, obige Sparmethode für die Finanzierung seines Hauses einzusetzen, sollte zum einen sich gründlich über die Risiken informieren und ihm sollte auch klar sein, dass keinerlei Gedanken- oder Rechenbeispiele so eintreffen können. Im schlimmsten Falle sollte er die Raten des Kredites auch ohne die Zugabe aus dem Aktienfonds zahlen können.

Vielleicht sind die zwei Beiträge doch für den einen oder anderen hilfreich und er macht sich im voraus Gedanken über die Optimierung seiner Finanzierung.

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Comments

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schroedi on :

Wenn du für dich und deine Frau einen Fondssparplan versucht hättest, dann dürftest 6 Jahre p.M. 36 Euro einbezahlen und würdest dich dann zum Ende des 7 Jahres über 20% VWL von Vadder Staat freuen. Was absolut ausgezohlt wird. Ohne die Kursentwicklungen. Dann hast den Rest deines 500 Euro Sparbetrags noch über !!

Aber auf lange Sicht kannst mit Fonds nicht wirklich viel Falsch machen, wobei die Performance bei Aktien bestimmt besser ist. Google doch mal nach Warren Buffet und schau dir die Methode des 2 reichsten Mann der Welt an ;-)

schroedi

Jens Kubieziel on :

Hi schroedi,

vL sind natürlich eine recht gute Sache. Wenn man neben dem Fondsanteil auch noch einen Bausparvertrag hat (und das entsprechende Einkommen) holt man hier recht viel raus.

Ich habe hier ein Werk über Buffett rumstehen und mich viel mit seiner Strategie beschäftigt. Er hat das bisher immer recht gut angestellt und es ist auch immer wieder interessant, seine aktuellen Schachzüge zu verfolgen. Alles in allem glaube ich jedoch, dass der Normalbürger langfristig bei einem guten Aktienfonds besser aufgehoben ist. Das ist stressfrei und sorgt für gute Einnahmen.

sehen Sie es hier on :

Grundlegend ist an Ihrer Website nicht das Geringste zu bemängeln, allerdings müssen Sie bei einigen wenigen Textinhalten noch einmal einen Blick auf die Rechtschreibung riskieren. Gerade beim Thema Versicherungsvergleiche. Dessen ungeachtet tendieren etliche Blog-Verfasser unglücklicherweise obendrein dazu, die Interpunktion außer Acht zu lassen.

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