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Kampf gegen Terror vom 12.10.--14.10

Endlich wird mal effektiv was gegen den Terror in Deutschland unternommen. Überall erblickt man nur noch Terrorverdächtige oder Material um Anschläge vorzubereiten. Doch nun kannst du was unternehmen:

In ganz Deutschland werden die drei Tage von Freitag bis Sonntag zu einer Demonstration des Schulterschlusses mit dem Anti-Terror-Kampf! Unterstützen Sie selbst die Sicherheitskräfte dabei, sämtliche terrorverdächtigen Gegenstände und Utensilien für immer in den Asservatenkammern zu verschließen.

Dezentral – in jeder deutschen Kleinstadt, auf dem Land und in den Metropolen sind alle Menschen dazu aufgerufen, Terrorverdächtiges bei den nächsten Polizeidienststellen abzuliefern:

  • Bringen Sie Wecker, Uhren und Drähte, die Ihnen in Ihrer Umgebung bedenklich erscheinen zum nächsten Polizeirevier. Diese Dinge könnten zum Bau von Zeitzündern dienen. Solch gefährliches Zubehör wurde im Mai 2007 während Hausdurchsuchungen mit dem Hinweis auf Terrorgefahr beschlagnahmt.
  • Mobiltelefone, SIM-Karten, Benzinkanister, Gaskartuschen und Nägel sollen in London und Glasgow Ende Juni 2007 zum Bau gefährlicher Splitterbomben verwendet worden sein. Achten Sie darauf, derartiges nicht länger in Ihrem Haushalt aufzubewahren. Weisen Sie auch in Ihrer Nachbarschaft auf diese Gefahr hin. Überantworten Sie diese Waffenbestandteile der Polizei.
  • Leere Weinflaschen wurden in der Vergangenheit immer wieder zum Bau sogenannter Molotowcocktails genutzt. Liefern Sie deshalb sämtliches Leergut bei den Polizeidienststellen ab. Außerdem sollten brennbare Flüssigkeiten in Sicherheitsbehältnissen zuhause eingeschlossen werden. Schützen Sie selbst den Staat, dulden sie keine Bombenwerkstatt in Ihrem Keller!
  • Bringen Sie auf jeden Fall auch sämtliche Zitronen in die Sammelstellen der Polizei. Diese gefährlichen Südfrüchte wurden schon 1976 bei den Anti-Atom-Demonstrationen in Kalkar von der Polizei zu »Defensivwaffen« erklärt, weil sie gegen Tränengas schützen. Sie stehen seitdem auf der Liste der geächteten Früchte.
  • Gerne nimmt Ihre Polizeidienststelle auch eine Geruchsprobe von Ihnen entgegen.
  • Bei der Gelegenheit können Sie dort auch ein Formular unterschreiben, mit dem Sie die Bundesluftwaffe ermächtigen, Sie als Passagier einer entführten Maschine abzuschießen.

Weitere Infos findest du im Politblog . Dort liegt auch der genaue Text zum Aufruf

Medienecho auf die Beschlagnahmung von Tor-Servern

Alexander Janssen schrieb kürzlich auf der Tor-Mailingliste, dass es zwei Ermittlungen gegen ihn gibt und hielt sich sonst eher bedeckt. Gestern verwies er auf die genaue Beschreibung des Vorfalls in seinem Blog. Demnach trat die Polizei um Mitternacht seine Tür ein (bildlich gesprochen), legte ihm Handschellen an und durchsuchte seine Wohnung. Später wurde er dann mit auf die Wache genommen. Sein Verbrechen? Er betreibt einen Tor-Server und darüber wurde wahrscheinlich eine Bombendrohung in ein Webforum gepostet. Damit wurde die Liste der Übergriffe gegen Tor-Austrittsserver um einen (sehr schwer wiegenden) Eintrag länger. Wenn man die Berichte, die auf der Tor-ML aufschlagen so liest, fällt auf, dass nahezu alle Angriffe gegen das Tor-Netzwerk bzw. die Router von deutschen Behörden stattfinden. Wie schon Kai in seinem Beitrag Polizeihorror gegen Tor Exit Router Betreiber schreibt, sollte man in Deutschland nur einen Mittelknoten betreiben. Für einen Tor-Austrittsserver sollte derjenige genau wissen, was er tut und mit dem Risiko von Beschlagnahmungen, Hausdurchsuchungen etc. leben können.

Glücklicherweise wird der Vorfall momentan von einigen Medien aufgegriffen. Ich las Einträge bei Slashdot, The Register, BoingBoing, Heise und einigen anderen. Ich hoffe, Alexander erhält dadurch genügend Unterstützung, um das Wirrwarr zu überstehen und auch den Schreck zu überwinden.

Wenn ihr euch fragt, was ihr denn noch tun könnt, habe ich guten Rat. :-) Am kommenden Samstag ist in Berlin die Demonstration Freiheit statt Angst. Diese setzt sich gegen die geplante Vorratsdatenspeicherung und gegen weitere Überwachungsmaßnahmen ein. Dort könnt ihr zusammen mit mehreren Tausend anderen Bürgern Protest gegen die zunehmende Überwachung ausdrücken. Die Liste der Unterstützer ist mittlerweile auf über 50 Organisationen angewachsen. Soweit ich das sehe, ruft außer der CDU jede im Bundestag sitzende Partei (oder Jugendorganisation derselben) zur Demo auf. Weiterhin findet ihr in der Liste Verbände von Journalisten, Ärzten, Telefonseelsorgern etc. Also geht auch zur Demo und drückt euren Protest aus.

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