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E-Mail-Benachrichtigung Twitter warnt Nutzer gezielt vor Hackerangriff

Twitter hat Warnungen an einige Nutzer geschickt: Ihre Profile seien eventuell Ziel eines staatlichen Hackerangriffs geworden. Betroffen sind auch Nutzer in Deutschland.
Twitter-Logo auf einem Bildschirm

Twitter-Logo auf einem Bildschirm

Foto: ERIC THAYER/ REUTERS

Bestimmte Twitter-Nutzer haben am Wochenende beunruhigende Nachrichten erhalten: Der Kurznachrichtendienst hat einige Nutzer in persönlich adressierten Schreiben  "vorsorglich" davor gewarnt, dass sie womöglich Opfer eines Hackerangriffs geworden sind.

Wer eine solche Warnung bekommt, gehöre einer "kleinen Gruppe von Accounts" an, die "Ziel eines staatlich motivierten Hackerangriffs geworden sein könnte". Die Angreifer könnten versucht haben, an Informationen wie E-Mail-Adressen, IP-Adressen oder Telefonnummern zu gelangen. Es sei nicht klar, ob tatsächlich Daten erbeutet worden seien, heißt es in dem Schreiben. "Wir untersuchen dies aber intensiv und stellen entsprechende Nachforschungen an."

Wie viele Nutzerprofile betroffen sein könnten, ist unklar. Twitter hatte die ersten Warnmeldungen am Freitag verschickt, weitere folgten am Wochenende. Auch in Deutschland haben bestimmte Nutzer die Nachricht bekommen und Screenshots der Warnung verbreitet.

In Deutschland vor allem Computerspezialisten betroffen

Es handelt sich dabei offenbar vornehmlich um Nutzer, die sich mit Computersicherheit und Anonymisierung beschäftigen. Mit dabei sind unter anderem die Politologin und Aktivistin Anne Roth , die das Schreiben von Twitter auf ihrem Blog veröffentlicht  hat, und der IT-Sicherheitsexperte Jens Kubieziel. Auch er hat einen Blogeintrag zum Thema  verfasst und über Twitter eine erste Liste  mit Nutzern erstellt, die ebenfalls eine solche Warnung erhalten haben.

Twitter hatte bereits in der Vergangenheit Nutzer auf mögliche Sicherheitslücken aufmerksam gemacht. So wurden zum Beispiel im Februar 2013 Nutzer darauf aufmerksam gemacht, dass von rund 250.000 Accounts womöglich Passwörter und E-Mail-Adressen abgegriffen wurden. Nun wird offenbar gezielter informiert. Google und neuerdings auch Facebook warnen ihre Nutzer ebenfalls, wenn sie einen Angriff auf bestimmte Profile vermuten.

juh/dpa
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